Geburtshilfe

Labordiagnostik

Toxoplasmose

Die Toxoplasmose-Infektion ist weltweit verbreitet. Meist verläuft eine Infektion unbemerkt ab und führt auch zu keinen Beschwerden. Kommt es jedoch in der Schwangerschaft zu einer Infektion, kann ein Übergang der Parasiten auf das Ungeborene zur Fehlgeburt oder schweren Schädigungen vor allem im Gehirn des Kindes führen. Übertragen wird der Erreger durch Katzenkot und durch Kontakt (Zubereitung und Verzehr) mit rohem bzw. nicht völlig durchgegartem Fleisch. Durch eine Blutuntersuchung zu Beginn der Schwangerschaft kann festgestellt werden, ob bei Ihnen ein Schutz (Immunität durch eine abgelaufene, alte Infektion) vor dieser Infektion besteht. Besteht keine Immunität, kann durch weitere Verlaufskontrollen eine Erstinfektion während der Schwangerschaft entdeckt, und rechtzeitig therapiert werden. Dieses Vorgehen wird vom Robert-Koch-Institut empfohlen.

ß-Streptokokken

10 – 15 % aller Frauen weisen eine symptomlose und ungefährliche Besiedlung der Scheide mit ß-Streptokokken (Bakterien) auf. Kommt es jedoch unter der Geburt zu einer Übertragung auf das Kind, so kann eine lebensgefährliche Infektion des Kindes entstehen (Meningitis). Daher sollte bei allen Schwangeren ein Vaginalabstrich im letzten Schwangerschaftsdrittel durchgeführt werden, um festzustellen, ob eine Besiedlung mit ß-Streptokokken vorliegt. Im Falle einer Besiedelung mit den Bakterien würde dann unter der Geburt zum Schutze des Kindes eine einfache vorbeugende Antibiotikabehandlung der Mutter erfolgen. So kann das Krankheitsrisiko für das Kind deutlich gesenkt werden.

Ringelröteln, Windpocken, Zytomegalie etc.

Es gibt eine Vielzahl weiterer viraler Infektionskrankheiten, die im Falle einer Infektion während der Schwangerschaft zu kindlichen Schäden führen können, wie z. B. Ringelröteln, Windpocken (Varizellen) und Zytomegalie. Diese Infektionen sind insgesamt selten und meist liegt ein mütterlicher Schutz durch eine frühere Infektion vor. Sollten Sie dennoch während der Schwangerschaft Kontakt zu erkrankten Personen haben, so sprechen Sie uns unbedingt an. Wir werden Sie dann gezielt beraten und mit Ihnen die notwendigen Tests besprechen.

Oraler Glukose-Toleranz-Test

Bis zu 15 % aller Frauen entwickeln eine Störung des Blutzuckerstoffwechsels in der Schwangerschaft. Das Risiko dafür steigt mit zunehmendem mütterlichen Alter, Übergewicht, Erkrankung in einer vorausgegangenen Schwangerschaft und bei einer familiären Belastung. Aber auch Frauen ohne erkennbare Risikofaktoren können betroffen sein.

 

Obwohl die werdende Mutter in der Regel beschwerdefrei ist, kann für das Kind bereits eine Gefährdung bestehen. Die Folgen für das Kind reichen von schweren Funktionsstörungen bestimmter Organe (z.B. Lunge, Herz, Leber) über erhöhte Geburtsgewichte und Stoffwechselstörungen nach der Geburt. Diese Faktoren erhöhen insbesondere das Risiko für Früh- und Totgeburten sowie die Kaiserschnittrate.

 

Um das Risiko für Mutter und Kind zu erkennen, empfiehlt es sich, in der 24. – 28. Schwangerschaftswoche einen Blutzuckerbelastungstest durchzuführen um frühzeitig behandeln zu können. Dieser Test wird auch seit 2012 von den Krankenkassen übernommen. Bei vorliegenden Risikofaktoren sollte dieser Test bereits zu Beginn der Schwangerschaft durchgeführt werden.